Die aktuellen Marktentwicklungen zeigen ein Zusammenspiel aus moderater Stabilisierung, regional unterschiedlichen Wachstumsaussichten und fortschreitender geldpolitischer Neuorientierung. In der Schweiz bleibt das Umfeld insgesamt robust: eine weiterhin solide Binnenwirtschaft, rückläufige Inflationsimpulse und eine hohe Widerstandskraft der Unternehmensgewinne unterstützen den heimischen Aktienmarkt. Auch in Europa hellt sich das Bild schrittweise auf – strukturelle Schwächen bestehen zwar fort, doch die anhaltende Disinflation und die erwartete geldpolitische Lockerung schaffen Erleichterung für zyklische Sektoren.
In den USA zeigt sich ein erstaunlich widerstandsfähiges Wachstum. Der Arbeitsmarkt verliert etwas an Dynamik, bleibt aber tragfähig genug, um die Binnenkonjunktur zu stützen. Für die Märkte bedeutet dies eine Phase zunehmender Unsicherheit über die Geschwindigkeit zukünftiger Zinssenkungen, während sich Technologie- und Qualitätswerte weiterhin behaupten. In China bleibt die Erholung verhalten: staatliche Stützungsmassnahmen wirken punktuell, doch strukturelle Herausforderungen im Immobiliensektor und eine verhaltene Konsumneigung dämpfen die Dynamik. Japan hingegen profitiert von anhaltenden Reformimpulsen, einer lebhaften Unternehmenslandschaft und moderaten inflationsgetriebenen Lohnanstiegen – ein Umfeld, das ausländische Investoren zunehmend anzieht.
Auf übergeordneter Ebene zeigen sich die Anlageklassen unterschiedlich: Aktien werden weiterhin von stabilisierenden makroökonomischen Trends getragen, auch wenn die Bewertungen in einigen Regionen anspruchsvoller geworden sind. Am Zinsmarkt bleibt das Bild klarer: Die Erwartung sinkender Leitzinsen schafft Rückenwind für Staats- und hochwertige Unternehmensanleihen. Im Währungsbereich bleibt der US-Dollar aufgrund des relativen Wachstums- und Zinsvorteils gesucht, während Euro und Yen von geldpolitischen Lockerungen geprägt sind. Der Ölmarkt stabilisiert sich nach jüngsten Rückgängen, gestützt durch OPEC-+-Massnahmen. Edelmetalle – allen voran Gold – profitieren von geopolitischen Unsicherheiten und dem beginnenden Zinswendeszenario.